IBK-Dialog Nr. 9: „Bodenbeläge fest zu kleben lohnt sich“
Immer wieder stellt sich die Frage: „Klicken, kleben oder sogar lose legen?“ Was sind mögliche Vor- oder Nachteile der jeweiligen Ausführung? Muss eine Untergrundvorbereitung bei geklebten Belägen wirklich hochwertiger sein als bei lose verlegten Produkten? In welchen Bereichen sollten Bodenbeläge grundsätzlich geklebt verlegt werden? Antworten auf diese Fragen liefert dem Handwerker der aktuelle IBK-Dialog.
Was sind die Einsatzbereiche von Bodenbelägen?
Es gibt die klassischen, rein dekorativen Einsatzbereiche z.B. für den Wohnbereich oder Ladenbau. Dann gibt es noch die funktionalen Beläge, hierbei sind beispielsweise der Einsatz von PVC Bahnenware oder Kautschuk in Krankenhäusern oder anderen gewerblich genutzten Räumen gemeint. Je nach Anwendungsbereich verlagert sich der Fokus auf die geforderten Eigenschaften.
Wie sieht es im Fall einer Fußbodenheizung aus?
Beheizte Estrichkonstruktionen sind immer beliebter. Durch den verhältnismäßig großen Flächenanteil an einem Raum können mit geringen Vorlauftemperaturen angenehme Wohntemperaturen erzielt werden. Am effektivsten wird Wärme geleitet, wenn keine isolierende Luftschicht zwischen den verschiedenen Ebenen vorliegt. Bei schwimmenden Konstruktionen, häufig auch auf aufgeschäumten Unterlagssystemen verbaut, entstehen zwangsläufig Räume mit Luft als Isolator. In der Folge wird die Heizenergie nicht bestmöglich umgesetzt, das gesamte System verliert an Effizienz beim Aufheizen, was es deutlich träger macht. Auch nachträglich installierte elektrische Heizbahnen können bereits während der Untergrundvorbereitung berücksichtigt und bestmöglich genutzt werden.
Hat die geklebte Verlegung Einfluss auf den Gehschall?
Da schwimmend verlegte Aufbauten auf Unterlagssystemen Freiräume unter dem Belag mit sich bringen, entstehen Resonanzräume. Ähnlich eines Klangkörpers bei einem Streichinstrument wird das Geräusch beim Begehen der Beläge erheblich verstärkt. Wo durch viele glatte Oberflächen und wenig textile Anteile in heutigen Räumen der Schall und Schallreflektionswerte eine immer größere Rolle spielen, kann ein geklebter Belag also einen hohen positiven Anteil am Raumklang nehmen und Gehschall reduzieren.
Wie hilft das Kleben bei besonderen thermischen Lasten?
Modernes Bauen bedeutet immer auch Bauen mit natürlichem Licht. Um helle, lichtdurchflutete Räume zu erstellen, werden heute große und meist bodentiefe Fensterflächen in bestenfalls südwestlicher Ausrichtung geplant. Auch Wintergärten, nachträglich erstellt oder direkt geplant, bieten eine wunderbare Brücke zur Natur. Elastische Bodenbeläge haben thermoplastische Eigenschaften, was bedeutet, dass sich ändernde Temperaturen zu einem materialtypischen Maßänderungsbestreben der Beläge führen. Um Schäden durch sich verwerfende Beläge in thermisch besonders belasteten Bereichen auszuschließen, empfiehlt sich hier eine dauerhafte und feste Arretierung zum Untergrund mit dafür geeigneten Klebstoffen.
Was leistet das Kleben für die Dauerhaftigkeit des Belags?
Insbesondere in mechanisch stärker belasteten Bereichen bietet das Kleben deutliche Vorteile. Moderne Krankenhausbetten bringen heute ungefähr 140-200 Kilogramm auf die Waage, oft werden diese Betten dann mit Patienten bewegt, was noch mehr Gewicht mit sich bringt, so dass auch 300 Kilogramm keine Ausnahme darstellen. Das bedeutet intensive statische und dynamische Lasten auf dem Bodenbelag und dem Untergrund.
Unschöne Zerwalkungen und damit verbundene Ablösungen und Schädigung des Belags durch dynamische Lasten, wie dem Bettenverkehr, lassen sich durch eine vollflächige Klebung verhindern. Dies zeigt sich zudem in einer stark erhöhten Lebensdauer des Belags, was für Kostenersparnisse sowie längere Renovierungsintervalle sorgt. Natürlich lässt sich dieser Punkt auch auf weniger intensiv genutzte Flächen in privaten Wohnbereichen übertragen.
Was kann Kleben noch?
Einrichtungen wie das Krankenhaus besitzen hohe Hygieneanforderungen und erfordern eine mindestens tägliche Flächendesinfektion – hier empfiehlt sich ein möglichst fugenfreier Bodenbelag, der leicht zu reinigen ist. In der Regel werden hierzu Beläge als Bahnenware eingesetzt, weil hier das Potential für mögliche Fugen oder eine spätere Fugenbildung am geringsten ist. PVC oder Kautschuk als Bahnenware oder Platten haben sich über viele Jahre in solchen Anwendungen bewährt. Um allerdings das ganze Leistungsspektrum dieser Beläge ausnutzen zu können, müssen solche Bodenbeläge vollflächig fest geklebt verlegt werden. Nur verklebte Beläge können auch verschweißt werden, was die Hygieneanforderungen (einsehbar beim Robert Koch Institut) bestmöglich umsetzt.
Klebstoff kann auch in einem weiteren Punkt ein besonders wichtiges „Bindeglied“ sein. EDV-Räume oder Operationssäle müssen zum Beispiel häufig mit ableitfähigen Belägen ausgestattet werden. Der beste ableitfähige Bodenbelag bringt jedoch nichts, wenn die Ströme nicht auch zuverlässig durch das ebenfalls ableitfähige Klebstoffbett in den Potentialausgleich abgeführt werden können. Hier bietet die Bauchemie wiederum geeignete Klebstoffe, um entsprechende Ableitwerte zu erreichen, was insbesondere Menschen und Maschinen zuverlässig schützt.
Was ist mit der Untergrundvorbereitung?
Es heißt, Unterlagssysteme kompensieren gewisse Unregelmäßigkeiten des Untergrundes. Auch sogenannte Rigid-Bodenbeläge zur schwimmenden Verlegung können beispielsweise Fugen in einem bestehenden Fliesenbelag überbrücken. Das sind schöne Eigenschaften, aber bei genauerer Betrachtung sind die Anforderungen an den Verlegeuntergrund meistens sehr eng gefasst. Ein unzureichend vorbereiteter Untergrund kann auch bei schwimmend oder lose verlegten Systemen zu Schäden führen. Haben Klickverbindungen dauerhaft zu viel vertikales Bewegungspotential, ermüden oder brechen die meist filigranen Verbindungen schnell. Und das alte Klebstoff- und/oder Spachtelmassereste sowie alte Textilbeläge selbst für schwimmende Systeme keinen guten Verlegeuntergrund darstellen, dürfte sicherlich unbestritten sein.
Download als pdf: IBK Dialog 9 Kleben lohnt sich
IBK-Dialog Nr. 8: „Vinyl-Designböden im häuslichen Bad „
Aufgrund ihrer schier endlos scheinenden Zahl an Gestaltungsformen werden Vinyl-Design-Bodenbeläge (LVT) immer beliebter. Es war also nur eine reine Zeitfrage, bis sie auch den Weg in häusliche Nasszellen gefunden haben. Aber Badbereiche sind aus bautechnischer Sicht eine Besonderheit mit speziellen Regeln. Was es hierbei alles zu beachten gilt, behandelt der aktuelle IBK-Dialog der Initiative Bodenbeläge Kleben.
Was ist der wichtigste Faktor im Badbereich?
An oberster Stelle steht in Bädern der Begriff „Abdichtung“. Die Norm DIN 18534 „Abdichtung von Innenräumen“ (Teil 1-6) regelt die erforderlichen Abdichtungsmaßnahmen von Wand- und Bodenflächen bis zu einer maximalen Wasseranstauhöhe von 10 cm. Die Norm teilt die Intensität der Wassereinwirkung in vier Klassen ein:
Klasse |
Wassereinwirkung |
|
W0-I |
gering |
Flächen mit nicht häufiger Einwirkung aus Spritzwasser |
W1-I |
mäßig |
Flächen mit häufiger Einwirkung aus Spritzwasser oder nicht häufiger Einwirkung aus Brauchwasser, ohne Intensivierung durch anstauendes Wasser |
W2-I |
hoch |
Flächen mit häufiger Einwirkung aus Spritzwasser und/oder Brauchwasser, vor allem auf dem Boden zeitweise durch anstauendes Wasser intensiviert |
W3-I |
sehr |
Flächen mit sehr häufiger oder langanhaltender Einwirkung aus Spritz- und/oder Brauchwasser und/oder Wasser aus intensiven Reinigungsverfahren, durch anstauendes Wasser intensiviert |
Außerdem werden drei Rissklassen und drei Fugentypen definiert, aus denen sich die richtige Abdichtungsbauart ableiten lässt. Zwar hat die Norm ihren Schwerpunkt bei Fliesen- und Plattenbelägen, sie eignet sich aber auch für andere Bodenbeläge wie LVT.
Optimal sind Aufbausysteme mit einer entsprechenden Zulassung wie CE oder U-Zeichen. Sollen nicht zertifizierte Einbauten erfolgen, muss dies zwischen Auftraggeber und Handwerker gesondert vereinbart werden.
Welche Bereiche sind betroffen?
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die den jeweiligen Wassereinwirkungsklassen zugeordneten Räume.
Klasse |
Beispiele |
W0-I |
· Bereiche von Wandflächen über Waschbecken in Bädern und Spülbecken in häuslichen Küchen. · Bereiche von Bodenflächen im häuslichen Bereich ohne Ablauf (z. B. in Küchen, Hauswirtschaftsräumen, Gäste-WCs). |
W1-I |
· Wandflächen über Badewannen und in Duschen in Bädern. · Bodenflächen im häuslichen Bereich mit Ablauf. · Bodenflächen in Bädern ohne/mit Ablauf ohne hohe Wassereinwirkung aus dem Duschbereich. |
W2-I |
· Wandflächen von Duschen in Sport-/Gewerbestätten. · Bodenflächen mit Abläufen und/oder Rinnen. · Bodenflächen in Räumen mit boden-gleichen Duschen. · Wand- und Bodenflächen von Sport-/Gewerbestätten. |
W3-I |
· Flächen im Bereich von Umgängen von Schwimmbecken. · Flächen von Duschen und Duschanlagen in Sport-/Gewerbestätten. · Flächen in Gewerbestätten (gewerbliche Küchen, Wäschereien, Brauereien usw.). |
Welche Unterschiede im Bodenaufbau gibt es?
In jedem Fall ist eine Abdichtungsebene in wannenförmiger Ausführung einzubauen. Sie soll vermeiden, dass Wasser in den Untergrund/Baukörper gelangt und dort zu Schäden führt. Oberhalb der Abdichtungsebene gibt es zwei Varianten:
- Alle weiteren Verlegewerkstoffe – inklusive Bodenbelag – sind wasserfest, wie es die DIN 18534 vorschreibt. Das System sollte die entsprechende Zulassung und ein Prüfzertifikat besitzen.
- Der Oberbelag ist wasserfest, die anderen Materialien nicht. Diese Variante ist nicht in der Norm aufgeführt. Es gibt hierfür aufgrund fehlender Prüfvorschriften kein Systemzertifikat, sondern ausschließlich die Funktionszusicherung des jeweiligen Herstellers. Deswegen ist hier eine gesonderte vertragliche Vereinbarung erforderlich.
Wie lässt sich die richtige Vorgehensweise beim Einbau eines Bad-Fußbodens sicherstellen?
Empfehlenswert ist die Beauftragung eines Fachbetriebes für Fußbodenarbeiten. Meist in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Partner aus der Industrie werden die geeigneten Bodensysteme abgestimmt. Sowohl der Einbau der wannenförmigen Abdichtungsebene sowie die Glättung von Überlappungszonen der Dichtbahnen erfordern handwerkliches Knowhow. Auch der Zuschnitt und die Klebung des LVT-Belages sollte dem Fachmann überlassen werden, da gerade in Badbereichen viele Anschlüsse an andere Bauteile notwendig sind, die Erfahrung im Belagszuschnitt erfordern. Keinesfalls darf dabei die Abdichtungsebene durchtrennt werden.
Dabei versteht sich die Verwendung ausschließlich umweltfreundlicher, sehr emissionsarmer Verlegewerkstoffe von selbst. Diese sind erkennbar an Prüfsiegeln wie dem EMICODE oder „Blauen Engel“ auf dem Produkt.
Download als pdf: IBK Dialog 8 LVT im Bad
IBK-Dialog Nr. 7: „Bodenbeläge wiederaufnehmbar verlegen“
Besonders in Mietwohnungen stellt sich schnell die Frage zur Art und Weise, wie der neue Bodenbelag eingebaut werden soll. Die feste Klebung ist mit dem Vermieter abzustimmen, aber nicht immer erlaubt. Ähnliches kann für angemietete Geschäftsräume gelten, so dass die hochfeste Belagsklebung sich in vielen Fällen nicht durchführen lässt. Doch die Produktentwicklungen der Verlegewerkstoffindustrie bieten selbst für solche Anwendungen praxisgerechte Lösungen, beispielsweise praktische Klebebänder und Fixierungen.
Was ist entscheidend für derartige Haftsysteme?
Bei wiederaufnehmbaren Belagsverlegungen sind zunächst funktionale Aspekte zu betrachten. In der Regel lässt sich ein Bodenbelag zwar wiederaufnahmefähig mit entsprechenden Haftsystemen verlegen, er kann aber später nicht erneut verwendet werden. Meist macht dies aufgrund des Verschmutzungsgrades und des Zuschnitts ohnehin keinen Sinn. Zudem ist zu klären, ob der gewünschte Belag in Kombination mit einer vergleichsweise schwächeren Haftwirkung geeignet ist. Bestimmte Belagsarten wie Linoleum oder störrische Textilbeläge (z. B. Nadelvlies) bleiben wegen des recht deutlichen Dimensionsänderungsbestrebens oder hoher Wickelspannungen außen vor. Häufiger zum Einsatz kommen dagegen PVC-, CV-, Vinyl-Design- und spannungsarme Textilbeläge.
Welche Rolle kommt dem Untergrund zu?
Mit dem Untergrund verhält es sich ähnlich wie beim Belag. Seine Beschaffenheit hat Auswirkung auf die Wahl des zu verwendenden Verlegesystems. Allen gemeinsam ist die Voraussetzung eines glatten, ebenen und stabilen Untergrundes bzw. vorhandenen Bodenbelages. Nicht zuletzt sind erforderliche Maßnahmen beim Ausbau des Bodenbelages zu berücksichtigen. Kann der freigelegte Untergrund gegebenenfalls nass gereinigt werden? Wird dessen optisch einwandfreie Oberfläche erwartet?
Welche Wiederaufnahme-Systeme gibt es?
Gleich mehrere umweltfreundliche, lösemittelfreie und emissionsarme Varianten von Verlegetechnik-Produkten stehen hierfür zur Verfügung:
- Unterlagen: Dabei handelt es sich um lose auszulegende, etwa 1 mm dünne und etwa 2 m breite Spezialunterlagen, auf denen der neue Bodenbelag fest verklebt wird. Der Trick: Belagsbahnen und -einzelelemente werden so zu einer belastbaren Verbundfläche zusammengefasst. Unterlagen erfordern immer eine glatte, stabile Bodenfläche sowie nahezu spannungsfreie Bodenbeläge. Untergründe werden nicht beeinträchtigt und lassen sich später in den Ursprungszustand zurückversetzen.
- Klebebänder: Als Alternative zu den Unterlagen sind Trockenkleber zu sehen, die in ca. 1 m Breite erhältlich und allgemein als „Klebebänder“ bekannt sind. Sie weisen beidseitig besonders formulierte Klebstoffe auf, die eine nahezu rückstandsfreie Wiederaufnahme ermöglichen. Die Verlegung erfolgt immer vollflächig und kann sogar auf dem Bestandsbelag stattfinden. Welche Altbeläge sich nutzen lassen, ist den technischen Merkblättern der Hersteller zu entnehmen. Trockenklebungen sind die schnellste und einfachste Methode zur sicheren Arretierung von Bodenbelägen.
- Fixierungen: Unter Fixierungen versteht der Profi ausgewählte Klebstoffe, die herstellerseitig extra deutlich schwächer klebend eingestellt und wasserlöslich sind. Die Verlegung des Bodenbelages erfolgt wie beim herkömmlichen Klebevorgang. Beim späteren Belagsausbau kann der PVC- oder Teppichboden jedoch vergleichsweise einfach abgezogen werden. Die Reste der Fixierung lassen sich durch eine maschinelle Grundreinigung beseitigen. Auf empfindlichen Natursteinböden sollten Fixierungen und auch Trockenkleber keinesfalls eingesetzt werden. Es könnten sich schwach klebrige Reste in den feinen Poren festsetzen, die nicht mehr entfernbar sind.
- Rutschhemmungen: Vor allem im Bürobereich bestimmen häufig Teppichfliesen das dekorative Bodenbild. Nicht selten findet man diesen Belagstyp auch im heimischen Office. Teppichfliesen sind zumeist als „selbst liegend“ ausgelobt, was sich aber nur auf ihr Liegeverhalten bezieht. Das fast unvermeidliche Verschieben solcher Teppichelemente bei Belastung (zum Beispiel Stuhlrollen) müssen so genannte Antirutsch-Dispersionen verhindern. Sie werden wie Grundierungen als vollflächiger Film auf den belegreifen Untergrund aufgerollt. Nach vollständiger Trocknung der Dispersion können Teppichfliesen darauf so verlegt werden, dass sie sich jederzeit einfach aufnehmen und sogar wieder einlegen lassen. Praktisch, wenn nur ein paar Teppichfliesen durch ein verschüttetes Getränk bleibend verschmutzt wurden. Der Austausch ist ein Kinderspiel. Wichtig zu wissen: Der rutschhemmende Dispersionsfilm lässt sich normal jedoch nicht mehr ohne größeren Aufwand an maschinellem Einsatz beseitigen, der Originaluntergrund kann daher nicht unbeschadet zurückerhalten werden. Natürlich kann man auf den rutschhemmenden Film aber wieder neue Teppichfliesen legen.
Wie sicher ist eine Wiederaufnahme-Verlegung?
Eine wiederaufnahmefähige Belagsfläche ist normal belastbar, beispielsweise mit Bürostühlen. Im Gegensatz zu lose liegenden Teppichböden werden auf diese Weise Wellen und Beulenbildungen vermieden. Beim Einbau ist durchaus Fachwissen und Erfahrung gefragt. Zuschnitt von Unterlage und Belag sowie die fachlich korrekte Vorgehensweise sind daher am besten beim Fußbodenprofi aufgehoben. So ist sichergestellt, dass Wunsch und Wirklichkeit des haftenden Bodenbelags auch später noch übereinstimmen.
Download als pdf: IBK Dialog 7 Klebebänder Fixierungen
IBK-Dialog Nr. 6 : „Bodenbeläge auf Treppen vollflächig kleben“
Gerade in Bürogebäuden werden Treppenhäuser und Treppen viel genutzt. Entsprechend muss der Belag der Treppen besonders robust, belastbar und pflegeleicht sein. Hier ist das Verlegen aufwändiger als bei ebenen Flächen, da die Detaildichte höher ausfällt. Was wiederum längere Arbeitszeiten mit sich bringt. Worauf alles beim Verlegen des Bodenbelags auf Treppen zu achten ist, behandelt der aktuelle IBK-Dialog.
Ist Treppe gleich Treppe?
Jede Treppenform hat ihre eigene Besonderheit, von der Spindel- über die Bogen- hin zur Podest- und geradläufigen Treppe. Die Form der Treppe ist bei der fachgerechten Verlegung zu berücksichtigen und bringt jeweils ihre eigene Anforderung mit sich. Auch das ausgewählte unterschiedliche Material macht ein anderes Arbeiten notwendig, abhängig davon ob die Treppe aus Beton, Stahl, Holz oder Naturstein gefertigt ist. Zu guter Letzt spielen auch die Belagsoptionen eine Rolle, egal ob Parkett, Stein, textile oder elastische Bodenbeläge sowie Sichtbeton oder Fertigstufen gewünscht sind. Handwerker sollten sich daher basierend auf den vorliegenden Gegebenheiten des Objekts vor Ort stets an den technischen Grundlagen für Gebäudetreppen (DIN 18065) orientieren, im Einklang natürlich mit der DIN 18365 für Bodenbelagsarbeiten.
Welche Anforderungen stellen Treppen?
Basierend nach Form der Treppen und der Stufengestaltung sind die Beläge jeweils passgenau zuzuschneiden. Im Vordergrund steht dabei stets die Tritt- und Rutschsicherheit. Um Stolperfallen durch Lufteinschlüsse oder Wellungen zu vermeiden, ist der ausgewählte Belag vollflächig fest zu kleben. Dadurch kann der Belag später auch bei großer Belastung und Beanspruchung nicht verrutschen, wie es bei lose liegenden Systemen der Fall sein könnte. Auch die Schrittmaßregel ist nicht zu vernachlässigen und einzuhalten. Der Stufenvorderkante kommt besondere Beachtung zu, weil sie einer extrem starken Belastung ausgesetzt ist.
Worauf ist speziell bei Treppenstufen zu achten?
Stufen stellen das Fundament für das Besteigen einer Treppe dar. Insofern müssen die Stufen fest, tragfähig und dauerhaft trocken sein, ehe der Belag auf ihnen angebracht werden kann. Hierzu sind sie im Vorfeld der Arbeiten nach DIN 18065 sowie DIN 18365 zu prüfen. Sofern Stufenvorderkanten kein spezielles Kantenprofil erhalten, muss deren Kante abgerundet sein (Kantenradius mindestens 10 mm). Es kann erforderlich sein – z. B. bei ausgetretenen Holzstufen – geeignete Reparaturwinkel einzubauen, um die Ursprungsform der Stufe wiederherzustellen. Im Sanierungsfall sind zudem vorhandene alte Reste von Klebstoff und Spachtelmassen zu entfernen, genauso wie Altbodenbeläge. Wie im Fall der Bodenverlegung ist prinzipiell auch bei Treppen eine professionelle Untergrundvorbereitung das A und O. Vor dem Kleben des Bodenbelages steht daher immer ein Grundier- als auch ein Spachtelvorgang.
Wie sehen die Anforderungen an den Bodenbelag aus?
Bodenbeläge müssen vom jeweiligen Hersteller generell für die Verlegung auf Treppen ausgelobt sein. Für Textilbeläge geben z. B. Symbole darüber Auskunft. Bei Teppichböden ist die Florrichtung (zur Stufenkante weisend) zu berücksichtigen. Designmuster müssen sich an der Treppenkante orientieren. Optimale Übergänge werden mit entsprechenden Treppenstoßkantenprofilen erreicht. Dabei sind zusätzlich die Vorgaben der Profilhersteller von Bedeutung.
Was ist beim vollflächigen Kleben zu beachten?
Früher kamen bei Klebungen im Treppenbereich lösemittelhaltige Klebstoffe zum Einsatz – dies gehört jedoch seit Jahrzehnten der Vergangenheit an. Explosionsgefahren, etwaige Geruchsbelästigungen und Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Emissionen entfallen heute vollständig. Dem Handwerker stehen für Verlegearbeiten längst lösemittelfreie, sehr emissionsarme Grundierungen, Spachtelmassen und Klebstoffe zur Verfügung. Welche Produkte besonders ökologisch sind, machen Umwelt-Label wie der „Blaue Engel“ oder das EMICODE-Siegel deutlich. Sie zeichnen die emissionsärmsten, unbedenklichen Verlegewerkstoffe aus und geben Sicherheit.
Der Klebstoff muss möglichst schnell eine feste Verbindung zwischen Belag und Stufe herstellen. Besonders dann, wenn der Bodenbelag auch um die Stufenkante/-nase herumgezogen werden soll. Bewährt haben sich hierfür die lösemittelfreien Kontaktklebstoffe, die sowohl auf die Belagsrückseite wie auf den Untergrund aufzutragen sind. Nach der Trocknung beider Klebstofffilme haftet der Belag beim Zusammenfügen sofort, ähnlich einem Druckknopf.
Welche Klebe-Alternativen gibt es?
Oft lassen sich spezielle Trockenkleber einsetzen, meist als „Klebebänder“ bekannt. Doch Achtung: Solche Spezialprodukte sind nicht mit herkömmlichen Teppichklebebändern zu vergleichen und dürfen daher nicht verwechselt werden. Der besondere Vorteil der Trockenkleber: eine Trocknung ist nicht erforderlich. Einfach den Trockenkleber aufkleben, Schutzpapier abziehen und den Belag aufkleben. Gleich im Anschluss ist die Stufe bereits voll benutzbar.
Für Zuschnitt und Klebung ist Fachwissen gefragt. Solche Arbeiten sollte man daher immer von einem Profi überlassen.
Download als pdf: IBK Dialog 6 Treppen
IBK-Dialog Nr. 5 : „Fußbodenheizung – Technische Vorgaben für die Planung und Umsetzung“
Beheizte Böden sind eine feine Sache und Fußbodenheizungssysteme sehr vielfältig. Doch welche Systeme gibt es?
Neben diversen Varianten der Warmwasserfußbodenheizungen (WFH) sind auch nachträglich installierbare Oberflächenheizsysteme verfügbar. Bei der klassischen WFH werden in oder auf einer Dämmschicht spezielle Kunststoffleitungen schlaufenförmig verlegt und mit einem Estrich als Lastverteilungsschicht überdeckt. Dieser dient dabei auch als Wärmespeicher. Nachträglich einbaubare Bodenheizsysteme sind als Heiz- oder Rohrklemmfolien, Einzeldrähte oder Drahtgewebe erhältlich. Sie werden auf die Untergrundoberfläche eingebaut und mit geeigneten Spachtelmassen überzogen. Zudem gibt es Varianten, bei denen in Bestandsestriche Fugen eingefräst und darin eine Warmwasserheizleitung eingelegt werden.
Was ist beim Installieren von Fußbodenheizungen wichtig?
Bodenheizsysteme sind technisch relativ anspruchsvolle Konstruktionen. Einerseits müssen die Baubedingungen beachtet werden, wozu Art und Auslegung der Dämmschicht, Höhenangaben, Estrichtyp und mehr gehören. Andererseits sind die rein wärmetechnischen Parameter, wie z. B. erforderliche Heizleistung, Wärmeverteilung, Heizsteuerung und weitere einzuhalten. Entscheidend für den Erfolg ist dabei das Zusammenspiel aller Beteiligten, vom Bauherr, über den Planer und Heizungsbauer hin zum Estrich-, Fliesen- sowie Boden- und Parkettleger.
Wichtig ist, zu wissen: Böden mit Fußbodenheizungen sollten nicht mit wärmedämmenden Materialien, z. B. dicken, abgepassten Teppichen, zusätzlich abgedeckt werden. Ansonsten büßen sie massiv an Heizleistung ein.
Welches System ist das Bessere?
Das „beste“ Fußbodenheizungssystem gibt es als solches nicht. Vielmehr kommt es vor allem darauf an, welche Vorgaben (Bauherrnwunsch, bautechnische Situation vor Ort u. ä.) vorhanden sind. Davon hängt ab, welche Variante in diesem Fall die optimale Lösung darstellt. Der wohl deutlichste Unterschied dürfte in der jeweiligen Heizleistung, die sehr unterschiedlich ausfallen kann, und im Kosten-Nutzen-Verhältnis bestehen.
Wie kann man sicherstellen, dass eine Fußbodenheizung sach- und fachgerecht eingebaut wird?
Darüber hat sich eine Reihe von Fachleuten viele Gedanken gemacht. Herausgekommen sind dabei zwei Standardwerke mit der Bezeichnung „Schnittstellkoordinationen“ für Neubau und Bestandsbau. Sie beziehen sich nicht nur auf beheizte, sondern auch auf gekühlte Flächen. Die Broschüren können als kostenloser Download (PDF-Datei) auf der Website des Bundesverbands Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF) unter der Rubrik „Fachinformationen“ auf www.flaechenheizung.de abgerufen werden. Darin sind sowohl wichtige planerische Hinweise enthalten und Checklisten, Ablaufpläne sowie Details aus normativen Vorgaben.
Was ist vor Beginn der Bodenbelagsarbeiten zu beachten?
Speziell beheizte Untergründe müssen hinreichend trocken sein, bevor Bodenbeläge eingebaut werden können. Feuchteanteile im Untergrund werden durch die Temperierung in Richtung Oberfläche bewegt. Existiert eine dichte Schicht, staut sich die Feuchtigkeit unter dem Oberbelag und es kommt zu Beulenbildungen, Schichtenablösungen, Geruchsbildungen oder anderen Beeinträchtigungen. Die Schnittstellenkoordinationen beschreiben zudem alle wesentlichen Prüfungsmaßnahmen, die beim Verlegen von Bodenbelägen zu berücksichtigen sind. Hierzu zählt beispielsweise der Einbau von Prüfstellen-Markierungen im Estrich, die gefahrlose Probenahmen (d. h. ohne Heizrohrschädigungen) für die Feuchtigkeitsmessung mit dem CM-Gerät sicherstellen. Eine weitere Maßnahme, damit die beschriebenen Schreckensszenarien erst gar nicht entstehen.
Ein anderer Aspekt betrifft Fugen zwischen den Heizkreisen. Aufgrund der Temperaturänderungen muss mit entsprechenden thermischen Bewegungen der Untergründe gerechnet werden. Ob, wie viel und wo Bewegungsfugen erforderlich sind, hängt vom verwendeten System ab und ist schon im Vorfeld zu planen/abzustimmen.
Gibt es Besonderheiten beim Einbau von Bodenbelägen auf Fußbodenheizungen?
Bodenbeläge müssen optimal akklimatisiert sein, am besten an die Bedingungen der späteren Nutzung. So reduzieren sich thermische Dimensionsänderungen nochmals. Auch während der Verlegarbeiten lässt sich die Fußbodenheizung in Betrieb halten. Nach den einschlägigen Regelwerken soll die Oberflächentemperatur der Fußbodenheizung drei Tage vor, während und ca. sieben Tage nach den Bodenbelagsarbeiten zwischen +18°C und +22°C betragen.
Was ist bei Temperaturänderungen zu beachten?
Sie können zu Dimensionsänderungen führen, nicht nur bei Estrichen, sondern auch bei Bodenbelägen. Nicht selten sind Fugenbildungen oder gar Aufwölbungen die Folge. Letztere können z. B. unmittelbar vor schweren Möbeln entstehen. Das Gewicht behindert lose liegende Belagstypen in der thermischen Ausdehnung, was schließlich mit Stauchungseffekten einhergeht.
Wie lassen sich solche Maßänderungen verhindern?
Um Dimensionsänderungen zu minimieren, sollten Bodenbeläge stets geklebt werden. Hier sind moderne, lösemittelfreie und sehr emissionsarme Klebstoffe die erste Wahl. In Kombination mit einer professionellen Untergrundvorbereitung, die auch bei nicht geklebten Varianten immer erforderlich ist, ergeben sich langlebige, belastbare Fußböden. Die feste und stabile Verbindung mit dem Untergrund sorgt dafür, dass sowohl die Längen- als auch Breitenausdehnung der Beläge in extrem engen Grenzen gehalten werden.
Download als pdf: IBK Dialog 5 Fußbodenheizung
IBK-Dialog Nr. 4: „Nachhaltigkeit vollflächig geklebter Bodenbeläge und hierfür genutzter Verlegewerkstoffe“
„Nachhaltigkeit vollflächig geklebter Bodenbeläge und hierfür genutzter Verlegewerkstoffe“
Ob Gesetzgeber, Medien, Experten oder Privatleute – „Nachhaltigkeit“ zählt zu den wichtigsten Themen der Gegenwart und der Zukunft. Was heißt das in Bezug auf Gebäude? Und insbesondere für vollflächig geklebte Bodenbeläge sowie hierfür genutzter Verlegewerkstoffe?
Nachhaltig Bauen – was bedeutet das eigentlich?
Der Begriff nachhaltiges Bauen betrachtet ganzheitlich den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden – vom Neubau über Unterhaltung und Nutzung bis zum Abriss und Recycling. Es gilt effizient mit Rohstoffen und Energie umzugehen sowie die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Die drei wesentlichen Begriffe sind ökologische Nachhaltigkeit, ökonomische Nachhaltigkeit und soziale Nachhaltigkeit.
Ökologische Nachhaltigkeit beschreibt den weitsichtigen und rücksichtsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und bezieht sich auf das Überleben und die Gesundheit von Ökosystemen.
Ökonomische Nachhaltigkeit befasst sich mit den wirtschaftlichen Aspekten von Nachhaltigkeit, sie wird meist als „Nachhaltige Ökonomie“ oder „Nachhaltige Wirtschaftslehre“ bezeichnet.
Soziale Nachhaltigkeit ist eine Teildisziplin der Nachhaltigkeitsforschung. Darunter wird meist das Verbot verstanden, in der Gegenwart irreversible Veränderungen an der Welt vorzunehmen, die zukünftige Generationen nicht wollen können.
Wie lässt sich die Nachhaltigkeit von Bodenbelägen und Klebstoffen beurteilen?
Klebstoffe oder Bodenbeläge sind Halbfertigprodukte, die allein für sich betrachtet nicht vollständig nachhaltig sein können. Zwar wird durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe ein Teilaspekt zur Nachhaltigkeit für die Produkte angesprochen (Ressourcenschonung), aber erst durch den Einbau in Gebäuden werden beide durch ihre Funktion zu nachhaltigen Gebäudefaktoren. Zum einen bewirkt der Klebstoff durch das Verbinden des Bodenbelags, zum Beispiel Parkett, elastische oder textile Bodenbeläge, mit dem Untergrund, dass diese auch bei hohen Belastungen in ihrer Funktionsweise dauerhaft und länger funktionieren als ungeklebt. Beulen, Wellen oder Blasen werden vermieden und die gewünschte beanstandungsfreie Optik bleibt lange erhalten. Dies ist für die Ressourcenschonung ein wichtiger Beitrag.
Worauf ist bei der Auswahl nachhaltiger Bodenbeläge und Verlegewerkstoffe zu achten?
In Hinblick auf die Nachhaltigkeit sind Bodenbeläge und Verlegewerkstoffe sorgsam auszusuchen. Dies betrifft nicht nur Klebstoffe, sondern auch Grundierungen und Ausgleichsspachtelmassen für die Untergrundvorbereitung.
Bodenbeläge und Verlegewerkstoffe sollten auf Emissionen geprüft sein, wie auch von den sogenannten EPDs (Environmental Product Declaration) für Bauprodukte gefordert. Bei Letzteren handelt es sich um Hinweise zur Umweltrelevanz der Produkte. Der EMICODE EC 1 der GEV (Gemeinschaft emissionskontrollierter Verlegewerkstoffe, Bauprodukte und Klebstoffe e.V.) ist eine anerkannte Anforderung der EPDs.
Wirkt sich die Nachhaltigkeit vollflächig geklebter Bodenbeläge auf den Geruch in Innenräumen aus? Wodurch beeinflusst die professionelle Fußbodentechnik, wie es drinnen riecht?
Die Nachhaltigkeit vollflächig geklebter Bodenbeläge führt bei Verwendung von emissionskontrollierten Verlegewerkstoffen nach dem EMICODE bzw. dem Blauen Engel bei richtiger und fachgerechter Untergrundvorbereitung und Klebung des Bodenbelags zur Vorbeugung gegen Geruchsbeanstandungen. Insbesondere wenn auch die wichtigen Aspekte einer optimalen Klimatisierung der Räume während und nach den Bodenbelagsarbeiten berücksichtigt werden. Somit ist ein weiterer Begriff der Nachhaltigkeit berührt, nämlich die soziale Nachhaltigkeit. Verarbeitungsfehler, Baumängel allgemein und im Besonderen Feuchtigkeitseinwirkungen sind grundsätzlich zu vermeiden.
Wirkt sich die Nachhaltigkeit vollflächig geklebter Bodenbeläge auf die Wohngesundheit aus?
Die Nachhaltigkeit vollflächig geklebter Bodenbeläge trägt auch zu einem wohngesunden Raumklima bei, wie natürlich auch das Nutzungsverhalten der Bewohner. Dazu zählen zudem die richtige Auswahl und der korrekte Umgang mit Reinigungs- und Pflegemitteln. Ausreichende Luftwechsel sind bei den aus energetischen Gründen immer dichter gebauten Gebäuden zu beachten.
Welche weiteren Vorteile bringen vollflächig geklebte Bodenbeläge in Sachen Nachhaltigkeit mit sich?
Vollflächig geklebte Bodenbeläge erfüllen mit ihren Eigenschaften in vielerlei Hinsicht die Wünsche des Endverbrauchers wie die Minderung des Tritt- und Raumschalls, eine schnelle Erwärmung durch die Fußbodenheizung, eine optische Ebenheit, die eine hohe Wertigkeit vermittelt, sowie unter anderem die lange Gebrauchsdauer. Dies betrifft letztendlich alle drei Nachhaltigkeitsaspekte.
Download als pdf: IBK Dialog 4 Nachhaltigkeit
IBK-Dialog Nr. 3: „Hightech im Fußboden – Klebstoffe zur Bodenverlegung“
„Hightech im Fußboden – Klebstoffe zur Bodenverlegung.“
Keine Frage: lose liegende Böden bergen Probleme. Klebungen schaffen Abhilfe. Aber wo gibt es Hinweise zu Klebstoffen?
Wer BeuIen im Teppichboden vermeiden, die Effizienz seiner Fußbodenheizung steigern und zusätzlich den Raumschall verringern will, kommt um die fachgerechte Klebung des jeweiligen Bodenbelages nicht herum. Wichtige grundsätzliche Parameter dafür gibt die Norm für Bodenbelagsarbeiten DIN 18365 vor. Demnach müssen Klebstoffe „so beschaffen sein, dass durch sie eine feste und dauerhafte Verbindung erreicht wird. Sie dürfen Bodenbelag, Unterlagen und Untergrund nicht nachteilig beeinflussen und nach der Verarbeitung keine Belästigung durch Geruch hervorrufen“. Hinweise, welches Produkt sich für welche Aufgabe eignet, finden sich in den zugehörigen technischen Datenblättern der Klebstoffhersteller – neben den Verlegeanleitungen der Bodenbelagshersteller eine der wichtigsten Informationsquellen für den Bodenprofi.
Welche Klebstofftypen gibt es für welchen Einsatzbereich?
Fußbodenklebstoffe lassen sich anhand ihrer Rohstoffbasis unterscheiden. Doch eines vorweg: Unabhängig vom Typ oder der Basis des Klebstoffs ist die Anforderung einer sorgfältigen Untergrundvorbereitung. Alle Klebstoffe können nur auf sauberen, festen Unterböden die gewünschte Leistung bringen.
Dispersionsklebstoffe:
Für Bodenbeläge wie Teppichböden oder Beläge aus PVC/CV, Linoleum und Kautschuk werden vor allem Dispersionsklebstoffe verwendet – richtige Hightech-Materialien. Es gehört sehr viel Know-how dazu, extrem feine Kunststoffpartikel in Wasser so zu verteilen, dass am Ende die benötigten Eigenschaften des Produktes vorhanden sind. Die Klebkraft entsteht durch Wasserverdunstung, bis nur noch der Kunststoff und sonstige festen Bestandteile (z. B. Kreide) der Rezeptur übrigbleiben.
Aufgrund der verschiedene Bodenbelagsmaterialien und unterschiedlichen Belagsrückseiten werden Klebstoffe angepasst entwickelt und auf solche Details abgestimmt. Außerdem sind sie sehr verarbeitungsfreundlich. Der Auftrag erfolgt mit einem Zahnspachtel einseitig auf den Unterboden, wodurch sie auch unter dem Namen „Einseitklebstoffe“ bekannt sind. Korrekturen des bereits eingelegten Bodenbelages sind dabei meist recht lange möglich, bis der Klebstoff mit der Abbindung beginnt. Der Untergrund muss eine Saugfähigkeit aufweisen, um das im Klebstoff enthaltene Restwasser aufzunehmen. Untergründe, die nicht saugfähig sind, erfordern spezielle Haftbettklebstoffe.
Reaktionsharzklebstoffe:
Wie der Name andeutet, erhärtet dieser Typ aufgrund einer chemischen Umsetzung. Seine Basis sind reaktive Ausgangsstoffe, so genannte Reaktionsharze. Einkomponentige Versionen reagieren nach dem Auftrag mit Feuchtigkeit (= 2. Komponente) aus Luft und Untergrund. Die 2K-Varianten bringen die zweite Komponente in Form eines „Härters“ gleich mit. Sie sind vor der Verwendung miteinander zu mischen. Nach der vollständigen Erhärtung wird aus den pastösen bzw. flüssigen Materialien ein hartplastischer Kunststoff. Im ausgehärteten Zustand sind solche Kleber gegenüber vielen äußeren Einflüssen sehr beständig. Ihren Einsatz finden sie häufig in besonderen Anwendungen, wo hohe Festigkeiten und/oder Temperatur-/Wasserbeständigkeit gefordert sind. Beispielsweise in sonnendurchfluteten Wintergärten oder im Nassbereich.
2-K-Dispersionskleber:
Diese Gruppe ist eine völlig andere Art von Reaktionsklebern. Gemeint sind Produkte, die durch Vermischung von Dispersion mit Zement zu einem festen Klebstoff reagieren. Im Prinzip wird dafür die normale Zementabbindung bei der Zufuhr von Wasser genutzt. Das Wasser liefert in diesem Fall die Dispersionskomponente. Als Ergebnis entstehen sehr harte Klebstoffe, die meist zur Klebung von Linoleum zum Einsatz kommen.
Trockenkleber:
Zur Klebung vieler Bodenbeläge eigenen sich auch besondere, breite Klebebänder. Wegen der nicht erforderlichen Verdunstung von Wasser werden solche Produkte als „Trockenkleber“ bezeichnet. Die Klebebänder werden zunächst vollflächig auf den vorbereiteten Untergrund aufgeklebt. Nach dem Entfernen des Abdeckpapiers erfolgt die Belagsklebung. Meist ist eine spätere Wiederaufnahme des Bodenbelages möglich.
Welcher Klebstoff ist für mein Vorhaben der richtige?
Die konkrete Antwort kann am besten der bodenlegende Handwerker vor Ort geben. Denn es gilt einige Randbedingungen zu berücksichtigen, wie Belagsart, Untergrundart und -aufbau, Raumklima, Belastung und einiges mehr. Je besser alle Störfaktoren erkannt werden, umso langlebiger ist der neue Fußboden. Die entsprechenden Handwerksbetriebe verfügen über das notwendige Fachwissen oder stimmen sich in Zweifelsfällen mit den technischen Beratern der Hersteller ab. Wichtig: solche Einschätzungen sind selbst bei Lose- oder Klickverlegungen erforderlich. „Einfach drauf“ führt fast immer zu Mängeln oder Schäden!
Wie sind die verschiedenen Klebstofftypen hinsichtlich des Umwelt- und Verbraucherschutz einzustufen?
Sämtliche Hersteller legen größten Wert auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Beides sind wichtige Faktoren der Kundenbeziehung und Akzeptanz der Produktpaletten. Kein Wunder, dass gerade in dieser Sparte die strengsten Emissionsregeln des Baugewerbes etabliert sind. Die Welt der Bodenklebstoffe besteht daher heute nur noch aus sehr emissionsarmen Produkten. Alle Belagskleber entsprechend den strengen Vorgaben des Umweltsiegels „Blauer Engel“ (RAL UZ 113) oder des EMICODEs.
Download als pdf: IBK Dialog 3 Klebstoffe
IBK Dialog Nr. 2: „Besser ist das: Bodenbeläge kleben oder fixieren – aber wo ist der Unterschied“
„Besser ist das: Bodenbeläge kleben oder fixieren – aber wo ist der Unterschied?“
Welche Vorteile haben geklebte oder fixierte Bodenbeläge gegenüber lose liegenden?
Fußbodenbeläge machen das Wohnen und Arbeiten in Gebäuden angenehm, werten Räume optisch auf und erfüllen vielfältige technische Eigenschaften sowie ästhetische Wünsche. Der Gebrauchswert und vor allem die Gebrauchsdauer eines Fußbodenbelages sind jedoch maßgeblich durch die Art der Verlegetechnik bestimmt. Luftschichten unter dem Belag oder große Möglichkeiten seiner Längen- und Breitenausdehnung führen zu unerwünschten Nebeneffekten. Dazu zählt die ungünstige Abschirmung einer Fußbodenheizung ebenso wie Formveränderungen in der Fläche. Eine feste Verankerung auf den Untergrund steigert dagegen die Langlebigkeit und den Komfort des Bodenbelags wesentlich.
Fest heißt dabei aber nicht zwingend „unlösbar“. Hier kann auf verschiedenste technische Lösungen zurückgegriffen werden.
Was ist der Unterschied zwischen „Kleben“ und „Fixieren“?
Mit dem Begriff „Kleben“ ist in der Fußbodentechnik der dauerhafte und feste Verbund eines Bodenbelages auf dem jeweiligen Untergrund gemeint. Bestimmte Bodenbeläge, wie z. B. Linoleum erfordern sogar in jedem Fall eine solche Klebung. In der Regel kommen Klebungen immer dort zum Einsatz, wo höhere Belastungen auftreten. Bereiche, in denen Krankenbetten, Hubwagen oder Gabelstapler fahren, gehören ebenfalls in diese Kategorie. Aber auch der starke Wärmeeinfluss intensiver Sonneneinstrahlung erfordert die hochfeste Verbindung zwischen Belag und Untergrund. Es liegt in der Natur der stabilen Klebungen, dass sie sich nur mit dem Einsatz von entsprechenden Werkzeugen wieder trennen lassen. Dies geht mit einer notwendigen Aufbereitung des Unterbodens für die Neuverlegung einher. Eine Sache für den Profi also, der über entsprechendes Know-how und die benötigten Maschinen verfügt.
„Fixierungen“ sind dagegen Belagsbefestigungen, die sich vergleichsweise leicht wieder trennen lassen. Im Wesentlichen gibt es dafür drei Systeme: Dispersionsfixierungen, Trockenklebstoffe und spezielle Unterlagen. Um es gleich vorweg zu nehmen: den Bodenbelag so einzubauen, dass er später an einem anderen Ort erneut zu nutzen ist, lässt sich in der Regel nicht realisieren. Die Erfahrung zeigt, dass Verschleiß und Verschmutzung solche Wege ausschließen.
Worauf ist bei Klebungen besonders zu achten?
Je nach Aufgabenstellung kommen unterschiedliche Produkte zur Anwendung. In den überwiegenden Fällen werden sehr emissionsarme Dispersionsklebstoffe eingesetzt. Übrigens: die Zeiten leicht brennbarer, lösemittelhaltiger Klebstoffe sind schon seit Jahrzehnten vorbei und deren Einsatz gesetzlich verboten. Daneben gibt es Klebstoffe mit zwei Komponenten, die zunächst gemischt und danach verarbeitet werden. Sie eignen sich für viele Spezialfälle und insbesondere bei extremen Belastungen.
Wie immer ist die fachgerechte Untergrundvorbereitung von entscheidender Bedeutung. Der Unterboden muss den Anforderungen der zu erwartenden Belastung entsprechen. Aufgrund des Wasseranteils muss für Dispersionsklebstoffe ein gut saugfähiger Untergrund vorliegen. Klebstoffhersteller geben die Eignung des Produktes für den jeweiligen Belag als auch Klebstoffmenge, Umgebungsbedingungen (Temperatur und Luftfeuchtigkeit), Ablüftezeit und Angaben zur Endfestigkeit vor. Belagshersteller wiederum beschreiben in der Verlegeanleitung die korrekte Be- und Verarbeitung des Bodenbelages.
Was sind wichtige Faktoren bei Fixierungen?
Ob sich ein Belag zur Fixierung eignet, ist beim Hersteller zu erfragen, wobei geringe Eigenspannung und hohe Dimensionsstabilität entscheidend sind. Nur spezielle, dafür ausgelobte Fixiersysteme lassen sich später rückstandsfrei vom Untergrund beseitigen. Dies ist wesentlich von der Kombination Untergrund/Belag abhängig und sollte unbedingt speziell in Mietwohnungen mit dem Vermieter geklärt werden.
Dispersionsfixierungen entsprechen in der Verarbeitung weitestgehend den Klebstoffen. Im Unterschied zum Klebstoff weisen sie eine deutlich geringere Eigenfestigkeit auf, sind gut wasserlöslich und lassen sich daher mittels Intensivreinigung entfernen.
Die Alternative hierzu sind Trockenklebstoffe, besser bekannt als Klebebänder. Es stehen breite Klebebänder zur Verfügung, die genauso vollflächig wie Dispersionsfixierungen einzusetzen sind. Die Verwendung schmaler Klebebänder nur im Randbereich führt aufgrund von Belagslängungen fast immer zur Beulenbildung.
Darf der vorhandene Untergrund in keiner Weise kontaminiert werden (z. B. Natursteinflächen) bieten sich spezielle, äußerst dimensionsstabile Unterlagen an, die selbst keine Klebstoffschicht tragen. Sie werden lose ausgelegt und der Oberbelag darauf geklebt.
Ob eine Klebung erforderlich oder Fixierungen möglich sind, sollte aber immer vom Bodenprofi beurteilt werden.
Download als pdf: IBK Dialog 2 Klebstoffe und Fixierungen
IBK Dialog Nr. 1: „Bodenbeläge verlegen: Untergrundvorbereitung – immer der erste Schritt“
„Bodenbeläge verlegen: Untergrundvorbereitung – immer der erste Schritt“
Was ist beim Einbau von Bodenbelägen besonders zu beachten?
Das Verlegen von Bodenbelägen setzt immer die richtige Untergrundvorbereitung voraus. Sie spielt die entscheidende Rolle, unabhängig davon, welcher Belag zum Einsatz kommt. Dafür ist zu bewerten, welcher Untergrund vorhanden ist und wie dieser behandelt werden muss, um darauf Bodenbeläge einzubauen. Immerhin sind Fußböden die am höchsten belasteten Innenraumflächen. Zudem ist vor allem bei neuen Estrichen deren Feuchtigkeitsgehalt unbedingt zu prüfen, sonst sind zwangsläufig Beulen und Blasen die Folge. Wer Mängel und Schäden vermeiden will, ist daher gut beraten, fachlich versierten Beistand hinzuzuziehen.
Warum ist eine Beratung durch den Fachhandwerker wichtig?
Nicht jeder Untergrund und nicht jede Anforderung passt zu jedem Oberbelag. In der Regel muss eine Vielzahl von Randbedingungen beachtet werden, um ein einwandfreies Ergebnis zu erhalten. Beispielsweise erfordern bodentiefe Fenster auf der Südseite eines Hauses aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung und des Wärmeeinflusses besondere Maßnahmen beim Verlegen von Bodenbelägen. In diesem Fall wären außerdem alle lose liegenden Bodenbeläge von vornherein außen vor. Ähnliches gilt für Böden mit Fußbodenheizungen. Es gibt eine Vielzahl entscheidender Faktoren, die ein breites Fachwissen erfordern. Demzufolge sollte der Kontakt zum Profi immer die erste Wahl sein.
Wieso sollte ein Profi die Bodenbelagsarbeiten durchführen?
Nach der ersten Beurteilung des Untergrundes stehen in den meisten Fällen Maßnahmen an, die nichts für den Heimwerker sind. Altuntergründe erfordern erfahrungsgemäß den Einsatz von Werkzeugen wie Schleifmaschinen, die einerseits einem Laien nicht zu Verfügung stehen, andererseits von diesem nicht bedient werden können. Und auch Strategien zur Schmutzvermeidung gehören zum Fachwissen der Profis. Zu den Werkzeugen zählen auch Messgeräte, mit denen der Feuchtigkeitsgehalt neuer und alter Untergründe genau ermittelt werden kann. Neben der korrekten Messdurchführung müssen zudem Kenntnisse über die Einschätzung der Ergebnisse vorhanden sein.
Auch die Entscheidung, ob bei Altuntergründen Reste vorangegangener Verlegungen verbleiben können oder nicht, sollte ausschließlich ein erfahrener Bodenprofi treffen. Nicht selten werden in dieser Hinsicht mögliche Wechselwirkungen zwischen „alten“ und „neuen“ Materialien von Heimwerkern massiv unterschätzt.
Der Parkett- oder Bodenleger kennt auch die einschlägigen Regelwerke, so unter anderem die Ausführungsnormen für Parkett- und Bodenbelagsarbeiten (DIN 18356 bzw. 18365), in denen die weiteren notwendigen Vorbereitungen und Maßnahmen beschrieben sind.
Weshalb ist eine fachgerechte Untergrundvorbereitung von Bedeutung?
Egal, welcher Belag zum Einsatz kommt, der Untergrund muss in jedem Fall glatt und möglichst eben sein. Bodenbeläge aus PVC oder Vinyl beispielsweise haben die Eigenschaft, sich im Laufe der Zeit exakt an den Untergrund anzuschmiegen. Selbst kleinste Unregelmäßigkeiten zeichnen sich dadurch an der Oberfläche ab und werden deutlich sichtbar. Davon sind selbst dickere, „lose liegende“ Beläge betroffen. Daher lassen sich auch mit solchen Belagsvarianten Untergründe mit Hoch-/Tief-Strukturen keinesfalls kaschieren.
Nachweislich ist die Klebung von Bodenbelägen der Garant für besonders langlebige, hoch belastbare und funktionstüchtige Fußböden. Dafür ist die Untergrundvorbereitung eine wichtige Voraussetzung. Denn neben den beschriebenen Aspekten wie Glätte und Ebenheit wird dabei gleichzeitig eine Fläche erstellt, die eine optimale Haftung des jeweiligen Klebstoffs gewährleistet. Der ordnungsgemäße Haftverbund sichert die dauerhafte Belastbarkeit des gesamten Bodenaufbaus.
Download als pdf: IBK Dialog 1 Untergrundvorbereitung