Initiative Bodenbeläge kleben

Haftung bewahren

Vorteile geklebter Bodenbeläge

Kommt ein neuer Bodenbelag ins Haus oder die Wohnung, stellt sich oft die Frage: Lose verlegen, Klick-Systeme nutzen oder kleben? Vollflächig fest geklebte Bodenbeläge haben dabei viele Vorteile in Sachen Robustheit und Akustik sowie bei Fußbodenheizungen. Und auch für Mieter findet sich gegebenenfalls eine passende Lösung.

IBK-Dialog Nr. 9: „Bodenbeläge fest zu kleben lohnt sich“

Immer wieder stellt sich die Frage: „Klicken, kleben oder sogar lose legen?“ Was sind mögliche Vor- oder Nachteile der jeweiligen Ausführung? Muss eine Untergrundvorbereitung bei geklebten Belägen wirklich hochwertiger sein als bei lose verlegten Produkten? In welchen Bereichen sollten Bodenbeläge grundsätzlich geklebt verlegt werden? Antworten auf diese Fragen liefert dem Handwerker der aktuelle IBK-Dialog.

Was sind die Einsatzbereiche von Bodenbelägen?

Es gibt die klassischen, rein dekorativen Einsatzbereiche z.B. für den Wohnbereich oder Ladenbau. Dann gibt es noch die funktionalen Beläge, hierbei sind beispielsweise der Einsatz von PVC Bahnenware oder Kautschuk in Krankenhäusern oder anderen gewerblich genutzten Räumen gemeint. Je nach Anwendungsbereich verlagert sich der Fokus auf die geforderten Eigenschaften.

Wie sieht es im Fall einer Fußbodenheizung aus?

Beheizte Estrichkonstruktionen sind immer beliebter. Durch den verhältnismäßig großen Flächenanteil an einem Raum können mit geringen Vorlauftemperaturen angenehme Wohntemperaturen erzielt werden. Am effektivsten wird Wärme geleitet, wenn keine isolierende Luftschicht zwischen den verschiedenen Ebenen vorliegt. Bei schwimmenden Konstruktionen, häufig auch auf aufgeschäumten Unterlagssystemen verbaut, entstehen zwangsläufig Räume mit Luft als Isolator. In der Folge wird die Heizenergie nicht bestmöglich umgesetzt, das gesamte System verliert an Effizienz beim Aufheizen, was es deutlich träger macht. Auch nachträglich installierte elektrische Heizbahnen können bereits während der Untergrundvorbereitung berücksichtigt und bestmöglich genutzt werden.

Hat die geklebte Verlegung Einfluss auf den Gehschall?

Da schwimmend verlegte Aufbauten auf Unterlagssystemen Freiräume unter dem Belag mit sich bringen, entstehen Resonanzräume. Ähnlich eines Klangkörpers bei einem Streichinstrument wird das Geräusch beim Begehen der Beläge erheblich verstärkt. Wo durch viele glatte Oberflächen und wenig textile Anteile in heutigen Räumen der Schall und Schallreflektionswerte eine immer größere Rolle spielen, kann ein geklebter Belag also einen hohen positiven Anteil am Raumklang nehmen und Gehschall reduzieren.

Wie hilft das Kleben bei besonderen thermischen Lasten?

Modernes Bauen bedeutet immer auch Bauen mit natürlichem Licht. Um helle, lichtdurchflutete Räume zu erstellen, werden heute große und meist bodentiefe Fensterflächen in bestenfalls südwestlicher Ausrichtung geplant. Auch Wintergärten, nachträglich erstellt oder direkt geplant, bieten eine wunderbare Brücke zur Natur. Elastische Bodenbeläge haben thermoplastische Eigenschaften, was bedeutet, dass sich ändernde Temperaturen zu einem materialtypischen Maßänderungsbestreben der Beläge führen. Um Schäden durch sich verwerfende Beläge in thermisch besonders belasteten Bereichen auszuschließen, empfiehlt sich hier eine dauerhafte und feste Arretierung zum Untergrund mit dafür geeigneten Klebstoffen.

Was leistet das Kleben für die Dauerhaftigkeit des Belags?

Insbesondere in mechanisch stärker belasteten Bereichen bietet das Kleben deutliche Vorteile. Moderne Krankenhausbetten bringen heute ungefähr 140-200 Kilogramm auf die Waage, oft werden diese Betten dann mit Patienten bewegt, was noch mehr Gewicht mit sich bringt, so dass auch 300 Kilogramm keine Ausnahme darstellen. Das bedeutet intensive statische und dynamische Lasten auf dem Bodenbelag und dem Untergrund.

Unschöne Zerwalkungen und damit verbundene Ablösungen und Schädigung des Belags durch dynamische Lasten, wie dem Bettenverkehr, lassen sich durch eine vollflächige Klebung verhindern. Dies zeigt sich zudem in einer stark erhöhten Lebensdauer des Belags, was für Kostenersparnisse sowie längere Renovierungsintervalle sorgt. Natürlich lässt sich dieser Punkt auch auf weniger intensiv genutzte Flächen in privaten Wohnbereichen übertragen.

Was kann Kleben noch?

Einrichtungen wie das Krankenhaus besitzen hohe Hygieneanforderungen und erfordern eine mindestens tägliche Flächendesinfektion – hier empfiehlt sich ein möglichst fugenfreier Bodenbelag, der leicht zu reinigen ist. In der Regel werden hierzu Beläge als Bahnenware eingesetzt, weil hier das Potential für mögliche Fugen oder eine spätere Fugenbildung am geringsten ist. PVC oder Kautschuk als Bahnenware oder Platten haben sich über viele Jahre in solchen Anwendungen bewährt. Um allerdings das ganze Leistungsspektrum dieser Beläge ausnutzen zu können, müssen solche Bodenbeläge vollflächig fest geklebt verlegt werden. Nur verklebte Beläge können auch verschweißt werden, was die Hygieneanforderungen (einsehbar beim Robert Koch Institut) bestmöglich umsetzt.

Klebstoff kann auch in einem weiteren Punkt ein besonders wichtiges „Bindeglied“ sein. EDV-Räume oder Operationssäle müssen zum Beispiel häufig mit ableitfähigen Belägen ausgestattet werden. Der beste ableitfähige Bodenbelag bringt jedoch nichts, wenn die Ströme nicht auch zuverlässig durch das ebenfalls ableitfähige Klebstoffbett in den Potentialausgleich abgeführt werden können. Hier bietet die Bauchemie wiederum geeignete Klebstoffe, um entsprechende Ableitwerte zu erreichen, was insbesondere Menschen und Maschinen zuverlässig schützt.

Was ist mit der Untergrundvorbereitung?

Es heißt, Unterlagssysteme kompensieren gewisse Unregelmäßigkeiten des Untergrundes. Auch sogenannte Rigid-Bodenbeläge zur schwimmenden Verlegung können beispielsweise Fugen in einem bestehenden Fliesenbelag überbrücken. Das sind schöne Eigenschaften, aber bei genauerer Betrachtung sind die Anforderungen an den Verlegeuntergrund meistens sehr eng gefasst. Ein unzureichend vorbereiteter Untergrund kann auch bei schwimmend oder lose verlegten Systemen zu Schäden führen. Haben Klickverbindungen dauerhaft zu viel vertikales Bewegungspotential, ermüden oder brechen die meist filigranen Verbindungen schnell. Und das alte Klebstoff- und/oder Spachtelmassereste sowie alte Textilbeläge selbst für schwimmende Systeme keinen guten Verlegeuntergrund darstellen, dürfte sicherlich unbestritten sein.

Download als pdf: IBK Dialog 9 Kleben lohnt sich

Neuer Rekord aufgestellt

IBK mit bestem Presseergebnis ihrer Geschichte

Bereits vor dem letzten Quartal 2019 hatte sich für die Initiative Bodenbeläge Kleben (IBK) ein neues Rekordjahr abgezeichnet. Zum Jahresende stand im 4. Jahr ihres Bestehens ihr mit Abstand bestes Presseergebnis zu Buche, nachdem schon 2018 einen neuen Rekord markiert hatte. So steigerte die Initiative die Zahl ihrer Veröffentlichungen um 52 Prozent auf insgesamt 623 Publikationen in Zeitungen, Bauherren-Titeln, der Fachpresse sowie in Online-Medien. Die Berichterstattung nahm über 180 Seiten ein. „Eine beachtliche Entwicklung, die unsere Erwartungen deutlich übertroffen hat. Der positive Verlauf freut uns natürlich umso mehr und zeigt, welche Bedeutung diese Initiative inzwischen besitzt“, sagt Uwe Elvert, Sprecher der IBK.

Keine kalten Füße kriegen

Fußbodenheizungen ideal für geklebte Bodenbeläge

Auch wenn es draußen schneit, regnet oder kalt ist, mit einer Fußbodenheizung herrscht das ganze Jahr über Barfuß-Saison. Vor allem Frauen ist bei einem Hauskauf eine Fußbodenheizung wichtig, bei Männern landet sie nach Carport und Smart Home auf Platz 3. Für maximalen Wohnkomfort führt an einer Fußbodenheizung also eigentlich kein Weg vorbei. Dazu sollte der ausgewählte Bodenbelag auf jeden Fall vollflächig fest geklebt sein.

IBK-Dialog Nr. 8: „Vinyl-Designböden im häuslichen Bad „

Aufgrund ihrer schier endlos scheinenden Zahl an Gestaltungsformen werden Vinyl-Design-Bodenbeläge (LVT) immer beliebter. Es war also nur eine reine Zeitfrage, bis sie auch den Weg in häusliche Nasszellen gefunden haben. Aber Badbereiche sind aus bautechnischer Sicht eine Besonderheit mit speziellen Regeln. Was es hierbei alles zu beachten gilt, behandelt der aktuelle IBK-Dialog der Initiative Bodenbeläge Kleben.

Was ist der wichtigste Faktor im Badbereich?

An oberster Stelle steht in Bädern der Begriff „Abdichtung“. Die Norm DIN 18534 „Abdichtung von Innenräumen“ (Teil 1-6) regelt die erforderlichen Abdichtungsmaßnahmen von Wand- und Bodenflächen bis zu einer maximalen Wasseranstauhöhe von 10 cm. Die Norm teilt die Intensität der Wassereinwirkung in vier Klassen ein:

Klasse

Wassereinwirkung

W0-I

gering

Flächen mit nicht häufiger Einwirkung aus Spritzwasser

W1-I

mäßig

Flächen mit häufiger Einwirkung aus Spritzwasser oder nicht häufiger Einwirkung aus Brauchwasser, ohne Intensivierung durch anstauendes Wasser

W2-I

hoch

Flächen mit häufiger Einwirkung aus Spritzwasser und/oder Brauchwasser, vor allem auf dem Boden zeitweise durch anstauendes Wasser intensiviert

W3-I

sehr
hoch

Flächen mit sehr häufiger oder langanhaltender Einwirkung aus Spritz- und/oder Brauchwasser und/oder Wasser aus intensiven Reinigungsverfahren, durch anstauendes Wasser intensiviert


Außerdem werden drei Rissklassen und drei Fugentypen definiert, aus denen sich die richtige Abdichtungsbauart ableiten lässt. Zwar hat die Norm ihren Schwerpunkt bei Fliesen- und Plattenbelägen, sie eignet sich aber auch für andere Bodenbeläge wie LVT.

Optimal sind Aufbausysteme mit einer entsprechenden Zulassung wie CE oder U-Zeichen. Sollen nicht zertifizierte Einbauten erfolgen, muss dies zwischen Auftraggeber und Handwerker gesondert vereinbart werden.

Welche Bereiche sind betroffen?

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die den jeweiligen Wassereinwirkungsklassen zugeordneten Räume.

Klasse

Beispiele

W0-I
gering

·      Bereiche von Wandflächen über Waschbecken in Bädern und Spülbecken in häuslichen Küchen.

·      Bereiche von Bodenflächen im häuslichen Bereich ohne Ablauf (z. B. in Küchen, Hauswirtschaftsräumen, Gäste-WCs).

W1-I
mäßig

·      Wandflächen über Badewannen und in Duschen in Bädern.

·      Bodenflächen im häuslichen Bereich mit Ablauf.

·      Bodenflächen in Bädern ohne/mit Ablauf ohne hohe Wassereinwirkung aus dem Duschbereich.

W2-I
hoch

·      Wandflächen von Duschen in Sport-/Gewerbestätten.

·      Bodenflächen mit Abläufen und/oder Rinnen.

·      Bodenflächen in Räumen mit boden-gleichen Duschen.

·      Wand- und Bodenflächen von Sport-/Gewerbestätten.

W3-I
sehr
hoch

·      Flächen im Bereich von Umgängen von Schwimmbecken.

·      Flächen von Duschen und Duschanlagen in Sport-/Gewerbestätten.

·      Flächen in Gewerbestätten (gewerbliche Küchen, Wäschereien, Brauereien usw.).

 

Welche Unterschiede im Bodenaufbau gibt es?

In jedem Fall ist eine Abdichtungsebene in wannenförmiger Ausführung einzubauen. Sie soll vermeiden, dass Wasser in den Untergrund/Baukörper gelangt und dort zu Schäden führt. Oberhalb der Abdichtungsebene gibt es zwei Varianten:

  • Alle weiteren Verlegewerkstoffe – inklusive Bodenbelag – sind wasserfest, wie es die DIN 18534 vorschreibt. Das System sollte die entsprechende Zulassung und ein Prüfzertifikat besitzen.
  • Der Oberbelag ist wasserfest, die anderen Materialien nicht. Diese Variante ist nicht in der Norm aufgeführt. Es gibt hierfür aufgrund fehlender Prüfvorschriften kein Systemzertifikat, sondern ausschließlich die Funktionszusicherung des jeweiligen Herstellers. Deswegen ist hier eine gesonderte vertragliche Vereinbarung erforderlich.

Wie lässt sich die richtige Vorgehensweise beim Einbau eines Bad-Fußbodens sicherstellen?

Empfehlenswert ist die Beauftragung eines Fachbetriebes für Fußbodenarbeiten. Meist in Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Partner aus der Industrie werden die geeigneten Bodensysteme abgestimmt. Sowohl der Einbau der wannenförmigen Abdichtungsebene sowie die Glättung von Überlappungszonen der Dichtbahnen erfordern handwerkliches Knowhow. Auch der Zuschnitt und die Klebung des LVT-Belages sollte dem Fachmann überlassen werden, da gerade in Badbereichen viele Anschlüsse an andere Bauteile notwendig sind, die Erfahrung im Belagszuschnitt erfordern. Keinesfalls darf dabei die Abdichtungsebene durchtrennt werden.

Dabei versteht sich die Verwendung ausschließlich umweltfreundlicher, sehr emissionsarmer Verlegewerkstoffe von selbst. Diese sind erkennbar an Prüfsiegeln wie dem EMICODE oder „Blauen Engel“ auf dem Produkt.

Download als pdf: IBK Dialog 8 LVT im Bad

Wasserdichte Design-Böden

Vinylboden sogar in Bad und Dusche

Um zu wissen, wie alt ein Haus oder eine Wohnung ist, genügt oftmals bereits ein Blick ins Bad. Die Wahl der Fliesen und Kachelmuster geben dann Hinweise auf Ursprünge in den Achtzigern oder Neunzigern. Weil Keramik-Fliesen von Natur aus wasserabweisend sind, besaßen sie viele Jahrzehnte die Hoheit im Nassbereich. Aber es eignen sich auch Vinyl-Designbeläge ideal für die individuelle Gestaltung des Badezimmers. Vollflächig auf den Untergrund geklebt halten sie zuverlässig dicht.

Spielwiese für Kreative

Teppichfliesen maximal belastbar

Teppichfliesen als Fußboden bieten im Wohnbereich die Vorteile textiler Bodenbeläge, erlauben den Bewohnern zugleich aber mehr Kreativität. Mit ihren vielen Farben, Mustern und Dekoren lässt sich in Sachen Raumgestaltung munter austoben. Für maximale Belastbarkeit sollten die Teppichfliesen fixiert werden – so behalten sie über Jahre ihre Form, sind strapazierfähiger und rufen auch ihre weiteren qualitativen Vorteile langfristig ab.

Auf gute Nachbarschaft

Weniger Tritt- und Raumschall mit geklebten Bodenbelägen

Jeder kennt ihn, den lästigen Lärm aus der Wohnung über oder neben der eigenen. Er kann von tobenden Kindern stammen oder von Schuhen mit Absätzen. Gerade schwimmend eingebaute Laminatböden sind für eine solche Geräuschkulisse anfällig. Wer es sich mit seinen Nachbarn nicht verscherzen möchte, achtet beim Verlegen des neuen Bodenbelags am besten auch auf möglichen Tritt- und Gehschall. In der Regel ist die feste Verbindung des neuen Belages mit dem Untergrund die beste Lösung für einen gewissen Schallschutz. Das reduziert den Trittschall und macht den Bodenbelag robuster sowie zugleich auch langlebiger.

Kreative Bad-Gestaltung

Vinylbeläge erobern den Nassbereich

Vinyl-Designböden werden immer beliebter – und erobern dabei zugleich verstärkt auch das Bad und den Nassbereich. Ähnlich wie keramische Fliesen sind Vinylbeläge sehr pflegeleicht und robust, strahlen jedoch mehr Wärme aus. Mit ihrer Vielfalt an Farben und Designs bieten sie jede Menge kreativen Spielraum und können sogar das Aussehen von Natursteinen, Parkett oder Beton nachahmen. Wichtig ist aber, die Beläge vollflächig fest auf den Untergrund zu kleben. Eine funktionsfähige Abdichtung ist ebenso nötig, um Wasserschäden zu vermeiden.

Haftet gut und ist schnell wieder entfernt

Teppich + Co. auch in Mietwohnungen klebend verlegen

Im aktuellen Immobilienmarkt kann jeder froh sein, der überhaupt eine bezahlbare Wohnung findet. Selbst wenn Teppich oder Laminat des Vormieters wenig dem eigenen Geschmack entsprechen. Prinzipiell können Mieter den Bodenbelag in ihrer Wohnung austauschen – aber bei ihrem Auszug muss der Boden wieder in seinen Originalzustand versetzt werden. Das kann bei vollflächig fest geklebten Belägen, die für maximale Belastbarkeit sorgen, etwas aufwändiger sein. Abhilfe versprechen da Klebebänder, Fixierungen und Unterlagen, die eine solide Haftung für Teppich und Co. bieten, aber später wieder entfernt werden können.

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